Qi Gong traditionell
Qigong ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist. Auch Kampfkunst-Übungen werden darunter verstanden. Zur Praxis gehören Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrationsübungen und Meditationsübungen. Die Übungen sollen der Harmonisierung und Regulierung des Chi-Flusses im Körper dienen.
„Chi“ (wie „tchi“ ausgesprochen, im Japanischen „ki“) steht in der chinesischen Philosophie und Medizin sowohl für die bewegende als auch für die vitale Kraft des Körpers, aber auch der gesamten Welt. In der chinesischen Sprache hat es die Bedeutung von Atem, Energie und Fluidum. Der Begriff umfasst viele Ausprägungsformen und Wirkungsweisen. „Gong“ als chinesischer Begriff bedeutet einerseits „Arbeit“, aber auch „Fähigkeit“ oder „Können“. Somit kann man Qigong übersetzen als „stete Arbeit am Chi“ oder auch als „Fähigkeit, Können, mit Chi umzugehen, es zu nutzen“.
Quelle: Wikipedia
QiGong führt als ganzheitlicher Weg auf der Ebene von Körper, Seele und Geist zu folgenden Grundprinzipien des Lebens: Zu natürlicher Bewegung, zu bewusster Körperwahrnehmung, zu verstärkter Wahrnehmung und Klärung der eigenen Empfindungswelt und zu innerer Ruhe.
QiGong fördert durch den inneren Energiefluss Chi die innere Kraft und Ausdauer. Dies führt zu Geschmeidigkeit, zum Abbau chronischer muskulärer Verspannungen, zur Lockerung der Gelenke sowie zur Beweglichkeit und Elastizität der Wirbelsäule.
Somit führt das regelmäßige Üben von QiGong in unserem Alltag zu mehr Zufriedenheit und Glücklichsein, zu mehr Ausgeglichenheit, Gelassenheit und zu einem freien Energiefluss durch die Harmonie von Yin und Yang. Hierdurch können wir auch die Anforderungen des täglichen Lebens leichter bewältigen.
Wer regelmäßig und täglich 15 bis 30 Minuten QiGong praktiziert, kann so seinen Energiefluss immer wieder aktivieren und ins Gleichgewicht bringen.
Durch die Klarheit der Methode des Lernens kann QiGong somit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Männern und Frauen gleichermaßen erlernt werden und bis ins hohe Alter ausgeübt werden. Dadurch können auch ältere Menschen es gut praktizieren und sich jederzeit weiterentwickeln. In China ist es üblich, dass sich ältere Menschen morgens und abends in den Parks treffen und gemeinsam QiGong-Übungen ausführen. Somit ist QiGong vor allem auch für ältere Menschen ein Weg der Harmonie mit den Ur-Kräften von Yin und Yang, die innere Selbst-Natur zu erkennen und mit ihr eins zu werden. Dies ermöglicht ein natürliches und ganzheitliches Leben in einer modernen, gekünstelten und technisierten Zivilisation.
Die größten Könner dieser Kunst sind oft die alten Meister, die viele Jahre lang diese Kunst kultiviert haben. Ein hohes Lebensalter bei guter Gesundheit, Beweglichkeit und Vitalität ist für viele ältere Menschen hierdurch möglich.
Es nutzt jedoch nichts, nur die Bewegungen des QiGong erlernt zu haben, die Bewegungskunst entfaltet ihre vollständige Wirkung erst durch regelmäßige Übungspraxis. 15 bis 30 Minuten täglich ergeben schon eine gute Entwicklung. Regelmäßigkeit und jeweils gleiche Tageszeit verstärken diese Entwicklung noch.
Quelle: Tai Chi Chuan Wu-Stil, QiGong, Meditation und die kosmische Lebensenergie Chi (Jürgen Meyer 2010)
Broschüre erhältlich in unserem Online-Katalog
In der Tradition der Gesunderhaltung in China und in den Künsten wurde schon vor mehr als 4000 Jahren im Literaturklassiker des gelben Kaisers ca. 2500 Jahre v. Chr. „die Lehre der Lebensenergie Chi“, „die Lehre von Yin und Yang“ und den „5 Wandlungen“ beschrieben. Außerdem wird im Buch der Wandlungen (I Ging), das auch schon lange vor unserer Zeitrechnung bekannt war (ca. 2800 v. Chr.), die Grundlage von Yin und Yang sowie die verschiedenen energetischen Wandlungsphasen des I Ging von insgesamt 64 Wandlungsphasen erklärt. Dieses Buch der Wandlungen diente in China den QiGong-Praktizierenden immer wieder als Quelle der Inspiration. Im daoistischen Lebensweg folgt man also dem Dao und erlangt so ein glückliches, gesundes und langes Leben oder sogar die Erleuchtung.
Die Lehre des QiGong blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits 2500 Jahre v. Chr. gab es Texte über den gelben Kaiser, der sich in der Heilkunst des QiGong und in den Kampfkünsten übte. Dieses alte chinesische Wissen bildet die Grundlage der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). TCM basiert auf einem Körper-Energie-Konzept, das lehrt, wie man das Chi, die kosmische Energie, die alles durchdringt, ganzheitlich in der Kunst des Heilens und der Kampfkunst sowie auch im Alltag als Lebensweg für sich entdecken und nutzen kann.
Sowohl in den Schriften von Laotse, dem Tao Te King, die ca. 500 v. Chr. entstanden sind, als auch im I Ging, dem Buch der Wandlungen, finden sich immer wieder Hinweise auf die alte Bewegungskunst des QiGong.
Der Taoismus bildet sowohl die gesundheitliche als auch geistige und philosophische Grundlage des QiGong. Diese wohl älteste Philosophie der Welt wird auf Huang Di, den legendären Gelben Kaiser (etwa 2600 v. Chr.) zurückgeführt, der bereits zu dieser Zeit ein außergewöhnliches Verständnis von den Zusammenhängen des Chi-Flusses in Wechselwirkung auf Körper, Seele und Geist hatte.
Hierzu finden wir im Klassiker der traditionellen chinesischen Medizin, dem Buch vom Gelben Kaiser (Neijing »Des Gelben Kaisers Klassiker der Medizin«), viele grundlegende Zusammenhänge erklärt.
QiGong sollte nicht unmittelbar vor oder nach dem Essen ausgeübt werden, da das Chi nach dem Üben noch einige Zeit zirkuliert und dadurch Selbstheilungseffekte entstehen. Dieser Effekt wird aber durch die Nahrungsaufnahme unmittelbar nach dem Training stark reduziert. Übt man direkt nach dem Essen steht nicht das gesamte Übungspotential zur Verfügung, da sehr viel Energie zur Nahrungsaufnahme im Körper aufgewendet werden muss.
In jedem Training lernt man neue Bewegungen oder die alten werden korrigiert; es ergibt sich immer ein neuer Lerneffekt. Deshalb sollte man besonders am nächsten und den folgenden Tagen die neu gelernten Punkte in seiner Übungspraxis besonders üben und integrieren, sonst ist man im nächsten Training am gleichen Punkt wie eine Woche zuvor. Übt man QiGong nur einmal wöchentlich, dann gibt es kaum eine Entwicklung. Im Gegenteil, man bekommt dann sehr schnell das Gefühl, auf der Stelle zu treten, oder man denkt, dass man immer schlechter wird, weil andere Gruppenmitglieder, die regelmäßig üben, größere Fortschritte erzielen.
Auf gesundheitlicher Ebene kann QiGong mit dem Zähneputzen verglichen werden. Wir alle wissen, wie man sich die Zähne putzt, aber dies führt nur dann zu positiven gesundheitlichen Effekten, wenn wir es regelmäßig tun.
Hat man große gesundheitliche Probleme, so empfiehlt es sich, regelmäßig und öfter zu üben. Hierdurch kann man in kurzer Zeit viel Chi aufbauen und Yin und Yang ins Gleichgewicht bringen, was die Selbstheilungskräfte stark aktiviert. Dabei ist allerdings eigenes Einschätzen der Situation gefordert. Jeder muss hier selbst spüren, wie viel er sich zumuten kann. Als oberster Leitsatz gilt:
Übe nur so viel, dass du dich dabei wohl fühlst.
Entstehen unangenehme Gefühle, was nur selten vorkommt, mache eine Pause oder beende die Übung. Jeder ist eigenverantwortlich und vertraut auf sein eigenes Gefühl und seine Intuition.
Wenn wir anfangen, das Chi in unserem Körper bewusst wahrzunehmen, kann dies auf unterschiedliche Weise geschehen:
- Angenehmes, entspanntes Gefühl
- Innere Wachheit und geistige Klarheit
- Stärkere Durchblutung (Kribbeln oder Prickeln)
- Farben können intensiver werden
- Wir können uns leichter oder schwerer fühlen
- Warmes Strömen
- Natürliche, innere Konzentriertheit ohne Anstrengung
- Zuckungen und leichte Bewegungen im Körper (wenn Energiepunkte oder –bahnen öffnen)
- Klares Denken und Fühlen
- Die Bewegung geschieht von selbst (WuWei)
Quelle: Tai Chi Chuan Wu-Stil, QiGong, Meditation und die kosmische Lebensenergie Chi (Jürgen Meyer 2010)
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